Eine Rundreise zum Geburtstag….die 20 Jahre Tour

 

29. September / Montag

Irgendwann mitten in der Nacht holen wir Matt am Heidelberger HBF ab, wohin er mit dem Zubringer Bus vom Flughafen gekommen ist. Endlich kann es richtig losgehen …nur noch 3 Tage bis die Tour losgeht !

30.September/ Dienstag

Die erste gemeinsame Probe läuft gut bis sehr gut ! Die meisten Stücke haben wir sehr sehr lange nicht mehr gespielt. – Aber die Instrumentalgruppe – also Dani, Martin und ich haben uns soweit auch wieder ganz gut vorbereitet. Matt muß sich nur noch dazu einsingen und wir uns aufeinander abstimmen. Trotzdem gibt es noch viel zu tun und zu verfeinern – vor allem bei den neuen Stücken. Nur noch zwei Tage bis zur Tour.

Unglaublich aber wahr - Wir geben sehr schweren Herzens unsere Eintrittskarten für das Championsleague Spiel VFB Stuttgart – Manchester United an Freunde weiter, weil wir merken, dass wir die Zeit auf alle Fälle noch brauchen um zu proben und unsere Show besser einzustudieren.

1.Oktober / Mittwoch

Die Generalprobe läuft nicht hundertprozentig – aber so soll´s ja bekanntlich sein. Morgen geht es schon los – der Probeaufwand muß also und wird auch reichen. Bis spät nachts müssen wir allerdings noch Dani´s geplante Showeinlagen einstudieren, proben, verpacken und verladen. Nebenbei gewinnt der VFB Stuttgart grandios im Spiel des Jahres gegen Man United grandios mit 2:1 – leider haben wir keine Zeit zum feiern….es wird so schon spät genug – und um 6 Uhr morgens soll es für uns schon wieder losgehen….

2. Oktober / Donnerstag - Greifswald

Kurze Nacht dafür ein langer Weg….9 Stunden brauchen wir nach Greifswald ins Klecks. Ein guter Ort um nach einer so langen Pause wieder anzufangen…und auch kein purer Zufall. Das Klecks wurde u.a. für den Tourstart gewählt, weil wir genau hier vor 4 Jahren unser Abschlusskonzert auf unserer letzten Deutschlandtour gegeben haben. Die Hütte ist mit knapp 120 Leuten ausverkauft: Die Bühne im Klecks ist winzig – Dani´s Rücksetzter – ein Teil der Show, die er extra für unsere Tour konstruiert hat passen gerade so rein. Allerdings müssen wir bei der Pyrotechnik Abstriche machen….das wäre dann doch zuviel des Guten und zu gefährlich.

Die Greifswald Bootboys legen sich vor uns ins Zeug und heizen die Meute gut auf. Irgendwann ist es dann aber  soweit :

Dani´s dreisprachiges Intro erklingt vom Band, Nebel steigt auf, Heidi macht ein perfektes Licht für die Schattenspiele an den Rücksetztern, gleichzeitig sprühe ich den B&B Schriftzug an die Wand, bzw. auf ein dort befestigtes Transparent , Martin und Dani zupfen das Intro zu Superstars während nur Ihre Schatten hinter den Rücksetzterwänden zu sehen sind, Matze springt auf die Bühne, zwei Bühnenblitze explodieren und los geht es !

Nach 3 Jahren Konzertpause stehen wir endlich wieder da und hauen dem Greifswalder Publikum als Anfangsstück den Titel „ Superstars“ von unserer neuen Mini-CD um die Ohren. Gefolgt von den Klassikern Oi! Unsere Kraft und Feiern die ganze Nacht. Alles klappt und wir grinsen uns gegenseitig an. Es macht Spaß endlich wieder live zu spielen. Die Greifswalder machen gut Stimmung und der Funke von Band auf Publikum ist schon lange übergesprungen.

Ein Klasse Konzert – das hätten wir so nicht erwartet und sind mehr als zufrieden als wir mit unserem kompletten Set einmal durch sind und die Leute immer noch mehr wollen.

Greifswald ist ein kleiner aber sehr feiner Konzertort. Und vor allem alles sehr gut und liebevoll organisiert ! Vielen Dank noch mal an das Klecks, vor allem Gunnar, Silvio und der Mann der uns ein lecker Frühstück gemacht hat und die Mädels die lecker gekocht haben !

3. Oktober / Freitag –  Cottbus

Wegen Dauerregens fällt unsere Spreewaldtour ins Wasser – dafür holen wir in Berlin unseren Freund Paradise ab, der uns und halb Cottbus bis am nächsten Morgen mit alten Geschichten und platten Witzen unterhält….

Zum letzten Mal waren wir in Cottbus vor über 10 Jahren. Nach mehreren vergeblichen Anläufen in den letzten Jahren hat es Cordula endlich geschafft uns in den Club Südstadt zu holen. Gerade noch rechtzeitig bevor der Club Ende des Jahres zumachen muß.

Die Uppercuts – eine Frauenband aus Berlin, legen trotz fehlender Sängerin als Anfangsband eine saubere Show hin. Gefolgt von Gesindel die ja hier ein Heimspiel haben. Allerdings anscheinend ihr zweitletztes Konzert- nach dem Punk & Disorderly in Berlin im Dezember wollen sie endgültig die Gesindel-Segel streichen um was  neues zu machen. Schade – mit den netten Spreewaldgurkenbauern haben wir immer gern zusammengespielt. Trotz das Cordula uns erlaubt als erste Band überhaupt im Club Südstadt Pyros zu zünden und im groß und ganzen alles klappt fühlen wir uns heute beim spielen nicht ganz so gut wie gestern. Trotzdem gehen die Cottbuser gut mit und sehen über kleine Hänger hinweg – meistens werden diese ja von den wenigsten bemerkt, da bin ich wohl oft viel zu kritisch…..und am Schluß wissen wir das wir doch insgesamt ganz gut waren und sind zufrieden. Wir labern noch lang mit alten Bekannten über noch ältere Platten und über Affen im Dresdner Zoo und die Nacht wird lang und länger mit Jens, einer Uppercutfrau und Paradise…..

4. Oktober / Samstag – Chemnitz

Dirk von Soko Durst hat es geschafft ein Spitzenfestival auf die Beine zu stellen und dafür sogar die Talshockhalle zu bekommen.

Alles vom Feinsten : die gesamte Organisation, die Technik, Bands, Publikum, tolle Atmosphäre, Eintrittspreis ( nur 12,-- Euro !!! ), Versorgung….! Alles erste Sahne….nur wir sind heute rein spieltechnisch insgesamt scheiße….. Schade – gerade heut….Nur Spitzenbands sind am Start : Warfare 223, Toxpack, Bakers Dozen, Eastpack und Verlorene Jungs geben sich hier die Ehre. Wir spielen als zweitletztes – nachdem wir die Verlorenen Jungs überreden konnten, dass wirklich sie hier die Hauptband sind….als ob wir es geahnt hätten…Pleiten, Pech und Pannen auf der Bühne bei unserem Auftritt…nichts klappt wirklich…so schlecht waren wir seit zig Jahren nicht mehr. Fehlende Konzentration, falsche Einsätze, Rückkopplungen, verspielen, ausgefallene Gitarre….wirklich keine Meiserleistung von uns – aber auf alle Fälle eine wichtige Erfahrung für uns, wenn auch keine schöne….selbst nach 20 Jahren können wir noch eine Menge dazulernen.

Aber auf alle Fälle ein 1A Festival und ein toller Abend mit wirklich sehr guten Bands und einer super Organisation. Das Publikum feiert noch lang mit den Verlorenen Jungs die wirklich dem Anspruch einer Hauptband gerecht werden und volle Kanne abräumen. Klasse !!

Die Backstageparty zieht sich bis in den früher/späten Morgen. Nach 5 geh ich mal ins Bett um schon 3 Stunden später wieder aufzustehen weil wir früh weiter müssen zum nächsten Auftritt….als wir um kurz vor neun Uhr aufbrechen sitzen die ewigen Zecher immer noch da und messen sich zum x-ten mal im Armdrücken…..

5. Oktober / Sonntag – Schwäbisch Hall

Lange Fahrt nach Schwäbisch Hall / Gschlachtenbretzingen ins Spacs – unser Heimspiel. Wir sind etwas skeptisch was uns heute erwartet – in der Kneipe hat vorher noch nie ein Konzert stattgefunden und es ist auch nicht wirklich ideal dort zu spielen. Aber wir wollten ein Konzert in unserer Gegend und an diesem Tage war es das einzig mögliche.

Es stellt sich gleich raus, dass die Bühne auf jeden fall zu klein für Dani´s Showprogramm und die Pyros ist – schade…gerade hier hätten wir das gern gemacht.
Dafür passt sonst alles. Nic, der Wirt ist Feuer und Flamme und kümmert sich um alles 100%tig. Und Leute kommen auch -, knapp 90 zahlende – für einen Sonntag  Abend und so eine abgelegene Kneipe nicht schlecht. Und es wird ein Familienfest – im wahrsten Sinne des Wortes…neben Haufenweise altbekannten Gesichtern und guten Freunden sind sogar die Eltern Walz anwesend – und sogar ziemlich begeistert.  Alle Skepsis war überflüssig. Auch ohne Pyros & Show (oder gerade deswegen ?) wird es ein Klasse Konzert.

Super Stimmung, VfB Lied in Über-überlänge und X-Zugaben. Der Chemnitz-Aussetzer von gestern ist wieder gutgemacht und vergessen…wir sind mehr als zufrieden. Danach noch Aftershowparty bis spät in die Nacht…leider müssen wir trotz Heimspiel noch insgesamt 2 Stunden fahren um alle daheim abzuliefern und um unseren Mietbus auszuräumen, aufzutanken und abzugeben.

7. Oktober / Dienstag

Matze und Dani sind bei einem Lokalen Radio Sender in Schwäbisch Hall eingeladen um eine Stunde über Boots & Braces zu labern. Abends Videoanalyse unserer Konzerte und Guinness -Probe bei Dani.

8. Oktober / Mittwoch – Bratislava

Wieder geht es um 6 Uhr morgens los. In Linz gabeln wir unseren neuen Labelboss Michel von DSS-Records auf – und weiter geht´s nach Bratislava in die Slowakei.

Warum, fragen uns viele geben wir uns so eine Stressfahrt, die sich vor allem finanziell gar nicht lohnt….das hätten wir doch nicht mehr nötig…Nötig hätten wir das vielleicht nicht, bzw. ist so was eh Ansichtssache – aber wir waren mit der Band noch nie in Bratislava, und das ist Grund genug für uns dahin zu fahren und schauen was so passiert. Normalerweise immer sehr spannend und spaßig solche Touren.

Finanziell lohnt sich so ein Ausflug nicht – aber wir waren mit der Band noch nie in Bratislava – also Grund genug um dorthin zu fahren um zu schauen was passiert.

Leider haben wir nicht viel Zeit was von der Stadt zu sehen, da wir erst noch die Pennplätze organisieren müssen….schade….aber Sonst ist es nett dort und eine Reise Wert. Der Dunaclub ist ein ehemaliger Bunker unter der Uni – sehr Konzerttauglich.  Unser Organisator Marian, der das Made in Pressburg Zine rausgibt, hat auch alles gut organisiert und fast an alles gedacht. Vor allem denkt er aber daran wie er uns im Wettsaufen schlagen kann…..Michel unterstützt uns tatkräftig und so beißt er sich an uns die Zähne aus….wobei wir vor dem Konzert nicht wirklich darauf aus sind uns zu besaufen….ganz im Gegenteil.  Vor uns spielen 2 Bands – Brickfield, Zensur. Wir dürfen als drittes ran vor ….. Wieder klappt alles gut, bis auf zwei Saitenrisse an der Gitarre. Trotzdem ist Klasse Stimmung und die Leute gröhlen jedes Lied mit … die haben bestimmt gut aufgepasst im Deutschkurs an der VHS….   Ein sehr netter Abend – nur eben schade, dass wir wieder fast nichts von dieser schönen Stadt gesehen haben. Wir bleiben noch lange, labern mit Peter Schredel von Zona A der vorbeigekommen ist und warten bis Marian umfällt…das tut er dann doch nicht….und er sieht sich wohl als Gewinner des Wettbewerbs an…na ja…. Zumindest bei uns hat er gewonnen – er hat sich für das Konzert ordentlich ins Zeug gelegt – vor allem finanziell….das Freibier läuft in Strömen…und zu unserer  großen Überraschung hat er zu unserm  20 Jahre Geburtstag eine Torte gebacken ...unglaublich !!!

10. Oktober / Freitag – Rottweil/Schabenhausen Weil wir diesmal viel zu früh anstatt zu spät im Schwarzwald eintreffen, haben wir noch genügend Zeit die örtliche Minigolfanlage zu testen.….ein wirklich netter Sport für ältere Herren….aber wir gehen dann doch lieber irgendwann zum Musikmachen

In der Krone Schabenhausen machen der Oli und Diana von Randale Records schon seit langem  kleine aber feine Konzerte. Ein klasse Laden….120 Karten gab es im Vorverkauf und die waren weg – mehr Leute gehen nicht rein. Leider gibt es organisationstechnisch ein paar Missverständnisse – aber die sind soweit und im groß & ganzen schnell aus dem Weg geräumt

Der Laden ist brechend voll als die Krawallbrüder loslegen und eine halbe Stunde Vollgas geben. Als zweites sind die Schweden von Perkele dran, die gerade –entfernungstechnisch eine Horrortour hinter sich haben  und aber ziemlich gut Stimmung machen.

Als letztes sind wir dann wieder an der Reihe, und auch hier wollen wir ordentlich abräumen. Allerdings ist nach zwei Bands auf der Minibühne schon so einiges am Arsch von unserer Ausrüstung…(z.B. schwimmt das Gitarren-Effektgerät im Bier…) was natürlich zu Missstimmung führt. Unmut macht sich bei einem Teil der Band breit und wir kommen auf der Bühne nicht so 100% in die Gänge wie wir eigentlich könnten.

Trotzdem wieder ein schönes Konzert – ich bin ganz zufrieden, spieltechnisch war es OK. Während die anderen unsere Sachen ins Auto bringen, ich ein Videointerview für den Porzer Markus gebe fliegt ein Tisch ins das 600 Liter Aquarium ….shit….ein blöder Abschluss für einen an sich tollen Abend.
Der Höhepunkt, bzw. der Skandal des Abends sollte aber erst noch kommen….als wir in die Übernachtung, bei Oli & Diana nach Hause kommen, liegen die Jungs von Perkele in unseren schon vorher vorbereiteten Schlafsäcken…das kann nicht wirklich wahr sein….Matze und Dani wollen das dann aber doch spontan überprüfen und zwar auf eine eher unsanfte und undiplomatische Methode…..Ja, hinterher ist man immer schlauer….es hätte mit Sicherheit noch andere Lösungen gegeben, aber Scheiße passiert und Perkele werden kurzerhand aus ihren Träumen gerissen. Auf alle Fälle ist dies der Beginn einer heftigen Streiterei zwischen beiden Bands und es gipfelt darin, dass niemand mehr dort zum schlafen bleiben will. Alle blasen zum Aufbruch und wollen durch die Nacht Richtung Frankreich, wo wir beide morgen auf dem Oi en France spielen wollen.  Naja…super Idee, tolle spontan Entscheidung… dummerweise bin ich der einzige der noch Fahren kann ….das wird ja ne witzige Nacht….ich wollte eigentlich gerade hundemüde ins Bett fallen…Naja…fahren wir halt ….mitzustreiten hab ich keine Lust, Stimmung und Situation sind eh gerade total am Arsch und viel zu verfahren….also fahr ich los….ursprünglich wollten wir ja eh einen Nightliner für unsere Tour…das geht auch so…nur eben mit Schlafplätzen im sitzen. Los geht´s durch den nächtlichen Schwarzwald und dann nach Frankreich rein – erst um 10 Uhr morgens halt ich wieder an zum tanken, Zähne putzen, Frühstücken und über die letzte Nacht zu reden…und dann sofort in einen tiefen Schlaf zu fallen.

11. Oktober / Samstag – Oi en France.

Bereits das sechste Mal hat Nico von Bord de Seine das Festival, organisiert. Man merkt, das er eine Menge Erfahrung hat. Alles vom feinsten und liebevoll gemacht. Mit von der Partie sind diesmal außer uns und Perkele als Hauptband, Clockwork Crew, Schusterjungs, The Veros und The Outfit, die allerdings nicht anreisen und dafür eine Ersatzband spielt, von denen ich den Namen nicht mehr weiß.

Das ganze findet ca 50 km südlich von Paris statt, in einem netten Club namens Pub Fiction in einem Minidorf Morville,

Durch unsere Nachtfahrt haben wir einen großen Vorsprung und sind wieder zu früh da. Minigolf gibt es hier nicht, aber können noch die Städtchen in der Umgebung besichtigen und schön Kaffee trinken in der Mittagssonne – schön entspannend nach dieser Nacht. Endlich scheint die Tour langsam so zu werden wie sie sein soll….eben ein Urlaub der besonderen Art. Leider ist heute Abend aber schon das letzte Konzert.

Wenn wir überhaupt spielen…zuerst muß es noch eine große Aussprache geben mit den Jungs von Perkele. – Diese haben Nico nämlich schon von unterwegs signalisiert, dass sie auf keinen Fall noch mal mit den Verrückten von Boots & Braces auftreten wollen…..!

Weil Perkele erst sehr spät zum Pub Fiction kommen findet diese Aussprache erst kurz vor Einlass des Publikums statt Das Ergebnis des Gesprächs ist eine fette Entschuldigung unsererseits und wir einigen uns darauf, dass wir jetzt gleich als erste Band den Abend eröffnen und dann abhauen.

Für uns ist diese Lösung sehr OK, so können wir uns noch um den kaputten Reifen an unserem Bus kümmern und uns direkt nach unserem Auftritt ordentlich hersaufen und noch schön unseren Tourabschluß zu feiern. Als erste Band hat man nichts zu verlieren. Letztes Konzert, letzte Reserven, alles egal. 30 Minuten Zeit – wir geben noch einmal alles – und legen den anderen Bands ordentlich was vor. Kurz, Kompakt und knackig. Ein astreiner Tourabschluß für uns.  Bevor wir endgültig abhauen müssen unsere Getränkemarken natürlich noch weg. Besonders ich geb dabei noch mal Gas. Wir geniesen den Abend im Pub Fiction mit guten Bands und haufenweisen Leuten aus halb Europa und stoßen noch einmal an - auf  eine gelungene Tour und auf die nächsten 20 Jahre Oi !


West-coast Tour 2000
Over America again...

Das letzte Konzert der Tour war schon Ende April, aber erst - Ende Juni sind die letzten Nachzügler aus den Staaten zurückgekehrt....schneller gings also nicht mit diesem Bericht....

Here we go :

THE KRAUTS ARE BACK - Kein Schlaf bis Cocodrie....

Hier geht's zum: Fotoalbum

Als Treffpunkt war ausgemacht - Donnerstag 13. April San Fransisco International Airport - bei den Ankünften. Wir kommen mit 3 verschiedenen Flügen rein. Martin, Dani und Freundin Heidi mit Delta, Basti und Florian mit Air France, Matt mit Air Lingus. Es dauert also etwas bis wir alle zusammen haben. Als letzter kommt Matze mit 2-3 Stunden Verspätung und Horror - Inlandsflug so wie er sagt. Insgesamt klappt aber alles hervoragend....es ist eigentlich so ähnlich wie wenn wir uns in Künzelsau an der Bushaltestelle treffen würden...alles so ganz normal....nur eben in San Fransisco !

Spät kanns dann endlich losgehen - Mietwagen klarmachen und reinfahren nach San Fransisco - nach 20 Minuten Zwangstop. Ich hab ne rote Ampel überfahren...und plötzlich ist alles wie im Film....aus dem Nichts taucht ein Bullenauto auf....Sirenen, Blaulichter, Lichthupe, rechts ran fahren, anschleichen, Knarre entsichern, Motor aus, Hände ans Steuer, driving license....
Wir/ich haben Glück gerade diesen Polizisten zu treffen - er hat Verständnis das man nach so einem Flug Müde ist und noch nicht mit dem Auto und dem Verkehr vertraut ist....bla,bla.... Er sagt..." ok...all I can say - welcome to San Fransisco...!", er gibt noch eine Belehrung zum Thema rote Ampeln ab und läßt uns fahren. Nach langem suchen machen wir ein Motel klar - indem es gerade Ärger gab...wir treffen unseren Officer noch mal und sind so nett wie möglich....Zum Abschluß gehen wir noch in die Bikerkneipe nebenan ( mit Super Musikbox !! ) und lehren die ersten Pitcher und versuchen uns so möglichst schnell an den lokalen Biergeschmack zu gewöhnen...Außerdem lernen wir noch unsere erste Lektion : Rauchverbot in allen Kneipen Kaliforniens !!

Am nächsten Tag ist vor allem üben angesagt - seit Oktober ´99 haben wir nicht mehr zusammen gespielt. Auf dem Weg zum Studio treffen wir schon die ersten verrückten von denen es wohl mehr als genug gibt. Nach ein paar Tagen achtet man schon nicht mehr darauf. Unsere Probe findet in einem angemieteten Studio mitten in der Stadt satt. Direkt gegenüber checken wir in einem Motel ein. Ist sehr angenehm nur über die Straße laufen zu müssen. Basti ist diesmal als Roadie und als Gastmusiker mit auf Tour. Die letzten 4 -6 Stücke unseres Sets wird er als zweiter Gitarrist noch etwas mehr Schwung und Solos reinbringen. Das Üben klappt gut bis hervoragend. Alle haben sich gut vorbereitet. Sogar das Cover von "Fields of Anthenry" klappt fast auf Anhieb. Trotzdem zieht sich das Proben. Es ist heiß und anstrengend. Um 12 Uhr nachts lassen wirs gut sein, schliesen endlich die Tür hinter uns um noch schnell ein paar Drinks in unserer Bikerkneipe ein paar Blocks weiter zu nehmen.

SAMSTAG 15. April / SONOMA - CA
Endlich geht´s richtig los. Der erste Gig, Entfernung von San Fransisco ca. 1 - 2 Stunden. Unterwegs der erste wichtige Touri-Stop...eine Fotosession an der Golden Gate Bridge.
Sonoma liegt mitten im wichtigsten Weinanbaugebiet der USA. Der Ort selbst ist schnell besichtigt und wir sind viel zu früh - also ist erstmal eine Weinprobe in einer der vielen Keltereien angesagt. Gegen später machen wir uns dann gut gelaunt auf den Weg zum Club - Mc Neillys. Der Club ist eine ganz normale Bar/Pub mit Hinterzimmer wo die Konzerte stattfinden. Sieht sehr improvisiert aus das ganze - aber anscheinend spielen hier alle Bands die durchkommen.
Wir spielen als drittes von 4 oder 5 Bands ( Smogtown, Oil, The Trenos, Trust fund Babies). Eigentlich sind The Bodies angesagt die auch aus Sonoma sind. Allerdings ist der Sänger noch in Afrika und so spielen "OIL" - die gleiche Band wie THE BODIES , aber mit anderem Sänger und anderen Liedern. Wir machen unsere Sache ganz gut, bis auf ein paar Abstimmungsschwierigkeiten. Den ca. 50 Leuten gefällts aber gut und es kommt sogar leichte Stimmung auf. Insgesamt ein netter Anfang - klein aber fein. Das ganze läuft Partymäsig ab, nachdem der Chef Mc Neilly die Kneipe zumacht, trifft sich das halbe Konzert noch in irgendeiner Wohnung zur Aftershowparty. Wir entscheiden den Drinkingcontest gegen die Bodiesleute und Co klar nach Punkten für uns ( kein KO ) und lernen die nächste Lektion : der Fernseher muß laufen - immer und ohne Pause, auch wenn niemand hinschaut und der Ton abgedreht ist !

Sonntag 16. April SAN FRANSISCO
Unser erster Auftritt in San Fransisco steht heute an - im Cocodrie. Einem ziemlich guten, angesagten Club mitten im Rotlichtviertel mit guter Bühne und PA. Am Ende der Tour sind wir hier noch einmal gebucht.
Wieder zurück über die Golden Gate ins heute total verregnete und ungemütliche San Fransisco. Um ca 15.30 kommen wir an den Club. Als wir reinkommen staunen wir nicht schlecht. Eine Band ist schon am spielen. Die Jungs sind höchstens 15 Jahre alt, machen aber schon eine tolle Show und einen ganz guten Sound. Der Einlasser erklärt uns das gerade die zweite oder dritte Band auf der Bühne ist. Boots & Braces wären um ca. 22 Uhr dran als Band-Nr. 14 oder 15, als Headliner....! Wir kapieren überhaupt nicht wo der Sinn für diese Art von Shows liegt....Beschäftigungsteraphie für Sonntagnachmittag oder Bandprobe mit PA ??? Es sieht auf alle Fälle nicht so aus als ob irgendein fähiges Publikum auftauchen würde. OK, wir können nur warten und drücken uns die nächsten Stunden im Rotlichtviertel rum - das allerdings nicht soviel zu bieten hat. Irgendwann sehr viel später tauchen dann doch ein paar Leute auf - außerdem die Band OIL, die heute wieder anstatt The BODIES spielt und die Wiskey Rebels aus Sacramento. Der große Hammer wird es heute nicht, aber wir können uns auf der ziemlich guten Anlage noch mal besser einspielen und lernen viele nette Leute kennen. Unsere Lektion für heute kostet 20 Dollar und besagt Parken darf man in San Fransisco nur mit eingeschlagenen Rädern !

Mittwoch 19. April / RENO / Nevada
You will have fun in Reno, hat uns jeder im Voraus prophezeit. Reno liegt über der Grenze in Nevada - und dort ist eben Glückspiel, Rauchen, Trinken und Prostitution offiziell erlaubt - 24 Stunden lang - im Gegensatz zu allen anderen Staaten.

Die letzten 2 Tage gingen schnell vorbei. Erst San Fransisco und Abends Bar B Que bei Jessica und Andi von SONS OF LIBERTY drüben in Berkeley. Am nächsten Tag zogs uns dann schon los Richtung Sierra Nevada. Oben am Lake Tahoe wo noch richtig Schnee lag haben wir unseren ersten echten Urlaubstag verbracht. Endlich ein bißchen Amerika-Wildnis. Dann gings durch wunderschöne Berglandschaft, vorbei an der Bonanza Ranch, an Carson City und Virginia City runter nach Reno zu unserem dritten Auftrittsort.

Zu unserem Bedauern hat die Mustang Ranch - der größte Puff Amerikas vor kurzem schliesen müssen....dafür haben wir ausgiebig unser Glück in den Casinsos strapaziert - leider ohne Erfolg. 

Der Auftritt heute in einem kleinen Saloon etwas außerhalb der Stadt. Zusammen mit Pressure Point und den Wiskey Rebels wird es heute wieder ein kleines aber feines Konzert. Nette Stimmung, nette Leute, witzig witzig..... Vor allem Wiskey Rebels gefielen uns gut. Pressure Point sind ja schon von Ihren CD´s bekannt und bringen die Stücke Live genauso druckvoll rüber. Vor allem der Sänger zieht eine gute Show ab. Insgesamt war dieser Gig in Reno wieder eine nette kleine Skinheadparty mit Musik. Für Mittwochabend ganz OK. Was haben wir heute gelernt - der einzige echte und sichere Gewinn in den Casions ist das "All you can eat Buffett" .

Freitag 21. April - LA / Huntington Beach
Nach sehr schöner Fahrt am Meer entlang ( Highway No 1 ) und einer netten Nacht in irgendeinem Motel mit Pool an der Strecke erreichen wir LA. Einen sehr netten Empfang bereiten uns die Jungs von Outsider Records und von der Band Authority in ihrem Büro unten in Long Beach. Heute soll schon der Höhepunkt der Tour sein - das heißt das Konzert wo am meisten los sein wird. Wir sollen zusammen mit THE AUTHORITY auf der CD - Release Party von BONECHRUSHER im 13th Floor-Club in Huntington Beach spielen ! Zum erstenmal scheint wirklich alles super organisiert und perfekt zu sein. Endlich ein "richtiges" Konzert.
Aber was wäre eine Boots & Braces Tour ohne Konzertabsage... ?
Gerade als wir alle zusammen losfahren wollen kommt der Anruf....Gestern wäre in diesem Club Alkohol an Minderjährige ( unter 21 ) ausgeschenkt worden...der Club wurde von der Polizei geschlossen ! Keiner kann es so recht glauben und verstehen. Dave und Dave (Outsider) versuchen alles mögliche um noch einen Ersatz zu finden - ohne Erfolg. Alle sind sehr niedergeschlagen ! Scheiße - was bleibt uns also anderes übrig als den Frust flüssig zu machen. Wir lehren die Voräte im Kühlschrank und ziehen dann noch los durch einige Kneipen Long Beachs in denen es tatsächlich einiges zu erleben gibt für Greenhörner wie uns. Danach geht es im Büro noch weiter bis wir im Morgengrauen auf die Sofas fallen....

Samstag 22. April - LA/Orange County - Santa Anna
Gegen Mittag wachen wir ziemlich verorgelt auf - viel zu spät für unsere große LA Tour....aber immerhin schaffen wir noch einen Ausflug nach Hollywood und schauen uns dort ein bißchen um. Abends auf dem Weg nach Santa Ana machen wir noch Halt in Huntington Beach - und da sind sie also tatsächlich....echte Wellenreiter !!! Schön zum zuschauen....aber wir müssen weiter zum Gig...es ist schon 20 Uhr vorbei... Als wir im Pub von Diane ankommen das übliche Bild....wir sind die einzigsten Gäste....noch keine Bands, keine Instrumente, keine PA, keine Leute....nix....nur zwei Hardcorebiker von den Hells Angels die als Ordner fungieren. Mittlerweile wundern wir uns schon nicht mehr über die Art wie hier die Show ablaufen und setzten uns erstmal an die Bar. Wir sind aber nicht schlecht überrascht als uns Diane in den Backstageraum führt...sowas gibt es normalerweise in Amiland kaum. Es gibt Drinks aller Art und unbegrenzt, Mexikanisch essen mehr als wir schaffen, Ordner die Backstage bewachen, ein extra Klo für uns, gegen später noch mal Mexikanische Snacks und Tacos....es scheint hier so eine Art Amerikanische Kolonie des Schlaraffenlands zu sein. Wir können es wirklich kaum glauben - dieser Luxus ist in Amiland für Bands und Auftrittsorte absolut unüblich. Wir gönnen uns Ausgiebig Erholung von dem harten Tag in Hollywood in eben diesem Backstageraum.

Als wir wieder runterkommen ist der Laden schon ganz nett gefüllt. Es sollen wieder 3 lokale Bands spielen - wir sollen Headliner machen....wir sind uns nicht so sicher ob das gut geht, lassen uns aber überreden. Immerhin sind wir immer auf die Instrumente der anderen Bands angewiesen - wir haben nur Gitarren und ein paar Schlagzeugteile dabei.
Alle drei Bands scheinen wirklich alte Hasen zu sein. Alle liefern eine gute bis sehr gute Show ab. Besonders die Hazards of Pimp (oderso ähnlich) mit Ihrem SociaL Distortionlike Countrypunk räumen ab und haben auch die meisten Fans dabei. Wir denken wirklich bei diesen Supercoolen Menschen hier gibts für uns nicht mehr viel zu gewinnen als wir endlich auf die Bühne können - aber wie gesagt....mittlerweile wundern wir uns nicht mehr. Schon nach den ersten Tönen geht´s richtig gut los. Das Publikum hat Spaß, wir haben Spaß - der erste echt geniale Auftritt auf dieser Tour. Trotz der sehr guten Vorbands räumen wir voll ab. Als Krönung gibts noch ein Rose Tatoo cover " All the lessons " und den guten alten "Harry der sich beeilen soll in den Pub zu kommen". Die Leute sind aus dem Häuschen und ausrasten. Höhepunkt ist dann noch die Schwergewichtige Dame die immer wieder ans Mikro will um zu bitten : " pleeeeaaasssse ..... FUCK meeeee !!!!!" . Wir wissen nicht ob Ihr in dieser Nacht noch irgendjemand den Gefallen tut.
Nach einigen drinks mehr nimmt uns Diane mit in Ihre Wohnung. Die Aftershowparty fällt aber eher mager aus - morgen müssen wir los nach Texas - ca. 2000 Meilen / locker 24 Stunden Fahrt....!

Dienstag 25. April - San Antonio / Texas

Nach scheinbar endloser Strecke durch die Wüsten Arizonas, Neu Mexikos und von Texas sind wir nach 30 Stunden ununterbrochenem Fahren am Ziel. Das heißt kurz vor Schluß haben wir noch einen Ausflug/Umweg an den Rio Grande gemacht. Trotz Badeverbots liesen wir es uns nicht nehmen kurz reinzuspringen. In Del Rio gab´s ordentlich Texasfleisch zum späten Frühstück. Nur über die Grenze nach Mexiko haben wir nicht mehr ganz gechafft, war schon zu spät....und außerdem zu heiß....36 Grad. Wir blieben lieber im Auto als 4-5 Meilen nach Mexeland über die Grenze zu laufen... Abends führten uns zwei sehr nette Glatzen Mojo und Angel durch den Carneval von San Antonio - da ist eine Woche in der ganzen Stadt ordentlich was geboten. Wieder staunten wir nicht schlecht und danach gabs noch eine kleine Hocketse in unserer Übernachtungswohnung mit den lokalen Glatzen. Trotz das wir alle fertig waren wie die Sau von der langen Fahrt, konnten wir im Drinkingchampionat gegen die Texanische Auswahl klar bestehen. Die Rechnung war einfach....alles was wir wollten war ins Bett gehen und endlich schlafen...also mußte das ganze Bier weg, vorher würde wohl keiner der Anwesenden die kleine Wohnung verlassen und endlich Ruhe geben....wir wußten also worum es ging. Drinken um den Schlafplatz...

Am nächsten Tag ein kleiner Ausflug in die Umgebung und in einen Statepark. Sehr relaxed und schön. Abends das gleiche Spiel wie immer - wir sind wie ausgemacht um 18. Uhr am Club...aber alleine...irgendwann kommt Mojo und sagt wir sollen mitkommen...sie versuchen gerade die Backline zu organisieren....na super, ganz tolle Planung.... Irgendwann 2-3 Stunden später sind dann aber doch alle mit Backline am und im Club versammelt. Es ist auch schon ordentlich was los. Ca 100 - 150 Leute sind da. LOWER CLASS BRATS, THE OISTERS, beide aus Austin und RAZORBURN aus San Antonio mit Sänger Angel spielen heute mit. Wieder müssen wir Headliner machen. Also wieder nervende Warterei. Keine Freigetränke heute...aber supernette Lower Class Brats die Ihren Merchandisestand direkt neben unseren bauen. Irgendwann geht´s los. Oisters und Lower Class Brats sind wirklich Ihr Geld wert - spitze ! Das Konzert ging spät los....um 2 Uhr muß Schluß sein, außerdem ist Dienstag....d.h. wir haben nur noch ca. eine halbe Stunde Zeit als wir endlich an der Reihe sind. Also Kurzprogramm und schnell spielen ohne viel Ansagen. Das Knallt ! Genauso wie schon in LA sind die Leute am tanzen und ausflippen. Super - es hätte nicht besser laufen können für uns. Der lange Weg hat sich voll gelohnt.
Danach noch abhängen in Kneipe schräg gegenüber vom Club und noch lange in ein Nachtrestaurant wo sich die Texaner um 4 Uhr morgens die Bäuche vollschlagen....auch hier gibt es viele Menschen in der Schwergewichtsklasse....jetzt wissen wir auch entgültig warum...

 

Mittwoch 26. April AUSTIN / Texas
Nach dem Morgenimbiß gestern/heute Nacht sind wir noch ca. 1 Stunde Richtung Austin gefahren um bei Puddin dem OISTERS - Sänger und seiner Frau einen Schlafplatz zu finden. Gegen Mittag das übliche Ritual....spät aufstehen - zu spät....verorgelt sein, rumhängen, auf die Beine kommen...und vor allem - alle Pläne für heute über den Haufen schmeißen....! Dafür führt uns Puddin durch Austin. Für Amerikanische Verhältnisse wirklich nette und vor allem lebendige Stadt. Es gibt eine interessante Einkaufstraße, eine Riesen Uni, und zwei Straßen übervoll mit Bars und Musik ! In ganz Amiland gilt Austin als eine Art Mekka für junge Leute die was erleben wollen.... Wir sind in bester Laune.
Unser Club heute heißt Flamingo Cantina und ist echt genial. An der hinteren Seite ist das Dach offen, oben ist eine Dachterrasse, die Bühne ist seitlich im Club und endlich einmal alles super organisiert. Wieder spielen die Oisters und die Lower Class Brats vor uns. Wir spielen ziemlich perfekt - trotzdem haben wir heute einen schweren Stand gegen unsere Vorgänger. Echte Stimmung kommt leider nicht auf, erst am Schluß als wir wieder die Coverkiste aufmachen läufts noch etwas an. Trotzdem ein superabend mit Haufenweise netten und lustigen Leuten. Obwohl es hier der ideale Platz für eine richtige Party wäre - und diese auch schon nach dem Gig anläuft müssen wir uns heute leider schnell verabschieden - wir müssen übermorgen zurück in San Jose bei San Fransisco sein zum nächsten Gig - mindestens 2500 Meilen to go....!

Freitag 28. April SAN JOSE / Kalifornien
40 Stunden sind wir diesmal unterwegs. Allerdings machen wir noch einen ca. 400 Meilen Umweg um bei John M. von Vulture Rock Records in Alberquerque vorbeizuschauen. Wenn man schon mal so nah dran ist - Matze handelt mit Ihm schon seit Jahren. Ist eine nette kleine Abwechslung auf der Fahrt, danach gehen wir noch lecker essen und dann wieder Richtung Sonnenuntergang, immer Richtung Westen auf der alten Route 66.... Irgendwann gegen 3 Uhr morgens weckt uns Dani der gerade am Steuer sitzt....gerade fahren wir über den Berg und sehen in der Ebene ein funkelndes Etwas....LAS VEGAS. Dani lies es sich nicht nehmen auch diesen Umweg zu machen...wenn man schon mal so nah dran ist. Allerdings haben wir weder Zeit noch Geld übrig...so machen wir nur eine kurze Stadtrundfahrt. Aber die langt schon damit wir die Mäuler kaum noch zukriegen....gegen Las Vegas ist Reno der reinste Kinderspielplatz.....

Nach weiteren 10 Stunden Highway sind wir endlich da. San Jose - Hauptstadt des Silicon Valley. Sehr langweilig...! Wir checken direkt gegenüber vom Club in ein Motel ein das zwar etwas teurer ist, dafür den unschlagbaren Vorteil hat vom Bett aus nur 50 Meter zur Bühne laufen zu müssen....

Wir treffen die Jungs und das Mädel ( Andi und Jessica ) von den Sons of Liberty wieder - die heute auch die Organisatoren des Konzerts sind. Wieder sind wir überrascht wie proffesionell es hier im Cactus Club zugeht. Es gibt sogar einen kleinen Soundcheck !!! - auch das ist durchaus nicht üblich in den Staaten. Freigetränke gibts allerdings keine....dafür wieder sehr gute Bands : SONS OF LIBERTY mit Ihren Ultima Thule Melodischen Songs, Soldier 76 die in der CA-Szene zur Zeit sehr beliebt sind - typischer Amiskinsound und The FORGOTTEN - eine DER San Fransisco Bay- Punkbands im Moment ( waren bei uns im Sommer auf Tour - u.a. zusammen mit Agnostic Front )

The Forgotten als Lokalheros machten Hauptband - wir direkt vor Ihnen und haben wieder viel Spaß auf der Bühne. Es läuft - alles klappt, wir sind endlich wieder eingespielt und verstehen uns blind. So muß es sein. Die Leute gehen voll mit und machen eine tolle Stimmung. Nach uns noch The Forgotten die voll aufräumen - Wahnsinn wie die loslegen. Stagediving und zum schluß noch eine Masseninvasion auf der Bühne !

Nach dem Gig noch ewiges Bla,bla, Adressentausch, kleine fights außerhalb, Polizei, Straßensperre usw...Aber alles nicht so ernst. Wir haben unsern Spaß.
Irgendwelche Leute wohnen in Ihrer WG gleich ein paar Blocks weiter. Also - nichts wie hin zusammen mit den ganzen Bands nachdem es in der Bar nichts mehr zu drinken gibt. Erst gegen Morgen torkeln wir dann wieder zurück Richtung Motel....wären wir doch gleich nach dem Gig rüber ins Bett.....aber wir haben uns trotzdem prächtig amüsiert !

Samstag 29. April - SAN FRANSISCO
Unser Abschlußgig im Cocodrie. Nach einem schönen relaxten Tag in San Fransisco den jeder irgendwie einzeln verbringt, treffen wir uns Abends um 18 Uhr in der Bar mit eigener Brauerei unterhalb vom Club zur Happy Hour ( Drinks kosten die Hälfte...). Wir schlendern noch mal durchs Rotlicht Viertel und nehmen schon mal Abschied von San Fransisco und von der Tour. BLITZKRIEG aus England, INTREPID AFF und die REDUCERS sind heute mit von der Partie.

Unsere Show läuft wieder super - wir sind jetzt echt gut in Form und knallen unser Set durch. Die Leute - heute sehr viel mehr als beim erstenmal hier ( der Laden ist fast voll) bekommen unser Packet und sind begeistert. Wir geben zum Abschluß noch mal alles und machen uns mit diesem Tourabschlußgig wahrscheinlich einen ganz guten Namen in der Bay.
Reducers die dann nach uns auf der Bühne stehen, sind live noch besser als auf CD - eine echte Spitzenband die die Stimmung sogar noch steigern können. Blitzkrieg die Hauptband dagegen ist sehr entäuschend. Ein Abklatsch früherer Tage, mehr leider nicht. Aber auch sehr nette Jungs die auf Ihre alten Tage noch mal auf Tour sind.

Das wars also mit unserer Westküstentour. Noch ein echter schmieriger Hamburger von der Bude an der Ecke und zu den letzten Drinks rüber nach Berkeley in die WG von Jessica, Andi und Matt.
Am nächsten Tag / Sonntag dann leider der Abschied. Dani, Martin und Matt müssen am Montagmorgen auf dem Flughafen sein. Wir gehen noch mal bis zum Last Call in die Bikerkneipe von den ersten zwei Abenden und lehren noch einige Pitcher vom lokalen Luna Lager bevor Basti und ich mit der letzten Bahn zurück nach Berkeley fahren (wir fliegen
erst später) und den dreien noch eine lustige Nacht in San Fransisco und am
Airport wünschen.

Schön war´s in Amerikaland ! See you later...